Ich habe eine Meinung, aber sie ist falsch


“Ich habe eine Meinung, aber sie ist falsch”

Wer würde so etwas sagen? Keiner, es sei denn er hat eine Persönlichkeitsstörung. Das liegt daran, dass eine Meinung zu haben automatisch bedeutet, von der Richtigkeit dieser Meinung überzeugt zu sein. Wenn ich Zweifel hege, dass eine Einstellung richtig ist, dann werde ich diese Einstellung auch nicht zu meiner Meinung machen, sondern sie als Vermutung artikulieren.

Vor diesem Hintergrund ist es nur absurd zu nennen, wie mir immer wieder vorgeworfen wird, dass es doch eine Frechheit sei, dass ich so von der Richtigkeit meiner Meinung überzeugt sei! Ich freue mich auf Antworten, die mir logisch belegen, wie eine Meinung bei gleichzeitiger Nicht-Überzeugung möglich sein soll.

Etwas gänzlich anderes ist es, selbst bei sinnvoller Gegenargumentation aus Prinzip an der eigenen Meinung festzuhalten. So lautet aber nicht der Vorwurf, der überhaupt nur sporadisch mit einer Gegenargumentation einher geht.

Woher der Vorwurf kommt? Aus der relativistischen Überzeugung, dass Meinungen per se unklug sind, da es schließlich keine absolute Wahrheit gebe. Daher sei alles nur Vermutung und persönliche Präferenz, und ein Diskutieren um die “richtige” Meinung eine Themaverfehlung. Für wie falsch und gefährlich ich das halte, habe ich hier schon mal behandelt. In diesem Sinne – bis zum nächsten Mal wenn es wieder heißt “der Meinungslosere gewinnt”.

1 Comment on Ich habe eine Meinung, aber sie ist falsch

  1. Interessanter Beitrag, mit guten Überlegungen. Gefällt mir!

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