Man kommt zu nichts


“Ich sag ja, hier kommt man nicht zum Blog-Schreiben…”…habe ich gerade dem Toni gesagt, der durch meine Tür geschneit kam, als ich gerade nach langen Wochen der Abstinenz endlich mal wieder was schreiben wollte. “Das ist Indien – man ist nie alleine!”, O-Ton Toni. Ich weiß ja schon gar nicht mehr, ob noch irgendwer meinen Blog checkt. Egal. Hier also mein Update.

Derzeit sind die sogenannten Mid-Term-Exams, die mir als nicht an Arbeit gewöhnten Ex-Humanities-Studenten den letzten Nerv rauben. Zwischen Samstag (gestern) und Dienstag haben wir fünf Exams in Decision Science (gestern), Organizational Planning and Design, India Immersion (beides heute), Financial Accounting (morgen) und Statistics (übermorgen). Wie ihr schon seht, sind die meisten Fächer davon quantitativ ausgelegt – Fächer, in denen wir trotz massiven Lernens meist schandvoll von den Indern geschlagen werden, welche die Mathematik scheinbar mit der Muttermilch aufgenommen haben.

Nach meiner gestrigen schmachvollen performance in Decision Science (Erstellen von Formeln zur Berechnung von Produktions- und Transportproblemen) habe ich heute in OPD und India Immersion dank sprachlichem und kreativen Ausdrucksvermögen einigermaßen punkten können. Die Notenvergabe erfolgt hier übrigens nicht nach festem Maßstab, sondern competitively, d.h. an dem besten Studenten orientiert. Morgen und vor allem übermorgen erwarten uns weitere Horrorfächer. Man kommt hier auch nie zum Lernen und ist ständig übermüdet, was recht unbefriedigend ist. Vor dem Exam versammeln sich dann alle panisch in unserer Lakshya Hall (Vorlesungssaal) und hauen sich noch ein paar Infos rein. Wenigstens sind beide Exams “Open Book”, d.h., wir können unsere Unterlagen und Bücher benutzen. Hört sich geil an, aber wenn man gar keine Ahnung hat, bringt es auch nichts, weil man ja erst mal die entsprechende Stelle finden muss.

Toni sitzt hier und wartet, dass wir zum Essen gehen…mannomann…ich warte übrigens – apropos Essen – noch immer auf das Abnehmen. Noch keine Magen-Darm-Geschichten und schlimm genug finde ich das Essen nicht…die Pfunde purzeln also nicht wie erhofft. Hoffentlich komme ich hier bald mal zum Sportmachen…auch hier gilt: Man kommt zu nichts!

Das mit den Fotos hole ich spätestens bei einer Diashow nächstes Jahr nach 🙂

So, ich muss jetzt los…!

PS: Zwischenzeitlich war Rama hier und es war sehr schön 🙂


In 2008, I had been selected for the European Business School ESCP’s “Master in International Management” Programme, which was to be taught in two different countries. For my 7 month first semester, I had chosen their partner school “Management Development Institute” (MDI) in Gurgaon, a suburb of Delhi. Not having been to India before, and coming from a non-business background in humanities, it was an exciting time, which I documented on my blog.

8 Comments on Man kommt zu nichts

  1. Natürlich ist das alles eine Frage der Planung: Wenn man den Schlaf auf durchschnittlich 5 Stunden reduziert, Essen auf 10 Minuten begrenzt und sowohl Kaffee als auch Süßigkeitenpausen auf zwei pro Tag á 3 Minuten beschränkt, dann kann man wirklich extrem viel lernen. Natürlich kommt man auf diese Lösung nur mit einer Minimierungsfunktion, die auf die Decision Variables (x1,x2,x3) zurück greift und als Objective Funktion die subtraktion dieser Variablen von 24 annimmt….*G* viel Glück bei deinen weiteren Prüfungen Anna…du schaffst das schon…

  2. Singam +Martina // 31/08/2008 at 17:33 // Reply

    Hallo Annakili,
    ich lese deine Mails regelmäßig und habe riesenspaß dran.
    Also mach weiter !!
    singam

  3. annainindia // 31/08/2008 at 18:38 // Reply

    Haha, sehr witzig Georg 🙂 (Aber natürlich – Du hast wie immer genial das Muster meines Problemes erkannt)

  4. annainindia // 31/08/2008 at 18:42 // Reply

    Hallo lieber Singam,
    das freut mich – vor allem, dass meine Einträge etwas fruchten 🙂 Bald verlasse ich dann auch hoffentlich mal das triste Gurgaon und habe mehr zu berichten! Schöne Grüße nach Deutschland!

  5. Hallo Anna,
    ich schaue hier auch regelmäßig rein und freu mich immer, von dir zu hören! Du schaffst das schon, bist doch ein smartes Mädchen!
    Sei gedrückt, Nina

  6. Ursula Maier // 02/09/2008 at 17:40 // Reply

    Liebe Anna, heute habe ich von Hildegard deine Adresse erhalten und freue mich, dass es dir so gut geht. Die Bilder auf diesen Seiten geben gute Laune wieder und viele Gesichter: Indien hat viele fröhliche, hoffnungsfrohe, junge Menschen. Ich bin erleichtert, dass du noch keine Darm-Erkrankung hattest. Dann wir es auch sicherlich so bleiben.
    Lass es dir gut gehen und den Lern-Stress nimm nicht zu schwer.
    Ich schaue auf jeden Fall mal wieder in deinen Blog hinein.
    Liebe Grüße von Ursula

  7. Nicole // 03/09/2008 at 16:28 // Reply

    Halloele Anna,
    auch ich schaue regelmaessig vorbei. Also du siehst die Anstrengung lohnt sich.

    Du schaffst das schon, kann man wohl nur hoffen, dass ihr auch noch einige Exams in den ‘Laberfaechern’ schreiben werdet ;-))

    LG, Nicole

  8. publicminx // 29/10/2008 at 03:41 // Reply

    sorry fuer meine verspaetete kommentierung, knausel …
    wenigstens haste diese lernphase schon mal hinter dir!

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