Die Leere


Manchmal kündigt sie sich schon aus der Ferne an, wenn sie noch gute 2 Stunden entfernt ist und mich noch gar nicht bedrücken müsste. Aber ihre schiere Unentrinnbarkeit verbittert bereits die letzte Strecke des Genusses, sodass ich mich schon vorzeitig mit schrecklichen Gedanken an ihr Eintreten beschäftige, anstatt zumindest noch das in vollen Zügen zu genießen, was mir noch bleibt.

Keine noch so gelungene Pointe, kein noch so vielschichtiger Dialog, keine noch so aufreibende Szene kann mich dann darüber hinwegtäuschen, dass dies alles bald wieder einen jähen Abbruch erleben muss. Ja im Gegenteil, je besser die Geschichte, desto unerträglicher das Wissen um ihr baldiges Vergehen. Nach stunden-, ja tage- oder wochenlangem engen Engagement soll ich plötzlich so tun, als wäre nie etwas gewesen, diesen Abschnitt einfach hinter mir lassen. Obwohl ich hiermit nun schon einige Erfahrung habe, fällt es mir doch jedes mal schwer, das plötzliche Ende zu erdulden.

Während ich in der mir noch verbleibenden Zeit zwar emotional gedämpft, aber doch zumindest noch teilhabend und bis zu einem gewissen Grad genießend bin, ist der Terror, den das dann tatsächlich eintretende Ende mit sich bringt, kaum mit Worten zu beschreiben. Die plötzliche Leere umfasst mich mit einer derartigen Intensität, dass keine gewöhnliche Aktivität sie aufzufüllen vermag. Was könnte das eigene Leben schon an adäquatem Ersatz bieten. Und so hilft nur, sich bündig zu verabschieden, die aufwallende Panik zu kontrollieren, und schnell nach einer neuen Serie Ausschau zu halten.

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